Ich bleibe hier, von Marco Balzano
Ich bleibe hier , von Marco Balzano Es ist keine 24 Stunden her, als ich tief seufzend neben meiner Frau ins Bett sank und mein Schicksal beklagte, schon wieder ein… komisches… Buch zu lesen. “Über Südtirol ”, sagte ich und meine Frau antwortete, “Oh, nein, Südtirol - Faschismus und Nationalsozialismus, lies doch etwas Leichteres…” Sie hatte - wie (fast) immer Recht - und Unrecht zugleich. Ja, die Geschichte ist nicht leicht verdaulich: Trina, eine zu Beginn des Romans junge deutschsprachige Lehrerin, lebt im inzwischen buchstäblich untergegangenen Alt-Graun, einem kleinen bäuerlich-geprägten Dorf mit ihrem Ehemann Erich. Trina durchlebt die Italianisierung (also die versuchte Ausmerzung alles deutschsprachigen und des altösterreichischen Charakters) durch den Faschismus, auf- und überlebt Aufstieg und Fall des deutschen Nationalsozialismus und bleibt in ihrem Dorf, obschon die persönlichen Verluste ihrer Familie ans Unerträgliche grenzen. Schlußendlich weichen Trina und E